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Netzwerk Energiestadt Kt. SO Zuchwil

Zuchwil macht Energie sichtbar – SEP Energieportal

Die Energiepotenziale in Zuchwil sind gross. Zurzeit werden noch 74 Prozent der Gebäude mit fossilen Energieträgern beheizt, und lediglich 18 Prozent des Potenzials zur Photovoltaikproduktion werden ausgeschöpft.

Zuchwil geht einen weiteren Schritt in Richtung Energiewende – und macht Energie jetzt sichtbar. Mit dem neuen digitalen SEP Energieportal steht der Bevölkerung ab sofort ein benutzerfreundliches Tool zur Verfügung, das umfassend über erneuerbare Heizsysteme, Solarpotenziale und Fördermöglichkeiten informiert. Gleichzeitig dient es auch der Gemeinde als wertvolle Planungsgrundlage für die Umsetzung ihrer Energiestrategie.

Grosse Potenziale

Das energetische Potenzial in Zuchwil ist beachtlich: Derzeit werden 36  Prozent der Gebäude mit erneuerbaren Energien beheizt. Beim Solarpotenzial besteht noch Luft nach oben – aktuell wird rund 18 Prozent der geeigneten Dachflächen zur Stromproduktion genutzt. Diese Daten liefert der Energie Reporter, ein Gemeinschaftsprojekt von EnergieSchweiz und geoimpact AG (energiereporter.ch). Als Energiestadt Gold unterstützt Zuchwil die Klimaziele des Bundes, die bis 2050 eine Reduktion der energiebedingten Treibhausgasemissionen auf netto null vorsehen.

Ein Werkzeug für die Energiewende

Das neue SEP Energieportal ist ein wichtiger Schritt in diese Richtung. Die Gemeinde stellt damit sowohl der Bevölkerung als auch der Verwaltung ein modernes und leistungsfähiges Instrument zur Verfügung, das die Energiewende direkt auf Gebäudeebene unterstützt. Mit dem SEP Energieportal stellt Zuchwil seiner Bevölkerung ein Werkzeug zur Verfügung, mit dem interessierte Hausbesitzerinnen und -besitzer mit wenigen Klicks eine individuelle Empfehlung für ein neues, erneuerbares Heizsystem erhalten. Die Vorschläge berücksichtigen dabei verschiedene Faktoren wie die aktuelle Heizsituation, die Lage, den lokalen Energieplan sowie die Anbindung an bestehende Wärmeverbunde.

Solarpotenzial auf einen Blick

Ein besonderes Highlight ist die interaktive Solarkarte: Sie zeigt farblich markiert, wie gut sich die jeweiligen Dachflächen für Photovoltaikanlagen eignen – ergänzt durch konkrete Angaben zur Sonneneinstrahlung. Auch Hinweise zu Förderprogrammen, denkmalpflegerischen Auflagen und weiterführenden Beratungsstellen sind direkt im Portal abrufbar.

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Mit der Querungshilfe Amselweg sicher im Kindergarten ankommen

Zuchwil setzt sich aktiv für die Verbesserung der Schulwegsicherheit ein. Dabei berücksichtigt die Gemeinde die Rückmeldungen der Resultate aus der Schulwegbefragung 2019, um gezielte Massnahmen wie die «Querungshilfe Amselweg» zu realisieren.

Als Kinderfreundliche Gemeinde legt Zuchwil grossen Wert auf die Sicherheit der Kinder auf ihrem Schulweg. Im Jahr 2019 führte die Gemeinde in Zusammenarbeit mit so!mobil eine Umfrage unter den Schülerinnen und Schülern, Kindergartenkindern und Lehrpersonen durch, um gefährliche Stellen auf dem Schulweg zu identifizieren. Die Ergebnisse dieser Befragung wurden sorgfältig ausgewertet und flossen in die Planung von Sicherheitsmassnahmen ein. Eine häufige genannte Gefahrenstelle war der Bereich des Amselwegs, insbesondere die Querung zum dortigen Kindergarten.

Gefahr für Kinder bannen

«Kein Fussgängerstreifen, Kinder rennen bzw. fahren mit dem Trottinett direkt über die Strasse, zu viele Autos.» So beschrieben viele Kinder und Eltern die Gefahren beim Überqueren des Amselwegs in der Schulwegbefragung. Die Autos überschritten zwar selten das Tempolimit von 50 km/h. Aber für die Kinder war eine Überquerung, vor allem zum Kindergarten, trotzdem eine grosse Herausforderung. Das Einrichten einer Zone 30 war auf politischer Ebene nicht umsetzbar, da der Amselweg eine Sammelstrasse mit viel Verkehr zum Sportzentrum ist. Deshalb beschloss der Gemeinderat die Umsetzung einer neuen Fussgängerüberquerung an dieser Stelle. Diese Massnahme wurde in den Aktionsplan Kinderfreundliche Gemeinde aufgenommen und mithilfe von WAM Planer und Ingenieure AG umgesetzt.

Nachhaltige Fussgängerüberquerung

Im November 2024 fand die Eröffnung der Fussgängerüberquerung Amselweg statt. Da der Wunsch der Eltern und Kinder nach einem direkten Fussgängerstreifen zum Kindergarten aufgrund schlechter Sichtweiten nicht machbar war, installierte die Gemeinde eine Querungshilfe. Die Querungshilfe verengt die Strasse so, dass die Querungsdistanz für die Kinder deutlich kleiner ist und die Autos trotzdem problemlos kreuzen können. Nebst der neuen Querungshilfe gibt es für die Kindergartenkinder zwei Fussgängerstreifen, einer oben bei der Kreuzung und einer beim Schulhaus.

Die Energiestadt Zuchwil nutzte beim Bau der Querungshilfe die Gelegenheit, die bestehende Grünfläche neu nach dem Schwammstadtprinzip zu bewässern. Beim Schwammstadtprinzip wird das Regenwasser auf der Strasse nicht mehr kanalisiert, sondern zur Grünfläche geleitet, wo es im Boden versickert. Mit dieser einfachen Massnahme verdeutlicht die Gemeinde, dass sie die Prinzipien der Nachhaltigkeit in jedem Bauprojekt beachtet und miteinbezieht.

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Schulhaus Pisoni Zuchwil – Ersatz Lüftungsanlage Garderobe UG

Die bestehende Lüftungsanlage für die Garderoben und Duschen im Untergeschoss hatte ihr Betriebsalter bereits überschritten und entsprach nicht mehr dem Stand der Technik. Insbesondere fehlte eine Wärmerückgewinnung.

Die neue Lüftungsanlage wurde entsprechend den aktuellen Anforderungen geplant und möglichst einfach umgesetzt. Das bestehende Leitungsnetz wurde beibehalten und lediglich gereinigt. Das neue Lüftungsgerät erfüllt die Vorgaben des Energiegesetzes und erreicht einen Wärmerückgewinnungsgrad von über 70 %. Dadurch werden die Betriebskosten, insbesondere der Energieverbrauch des Lufterhitzers, in Zukunft erheblich reduziert.

Projektverlauf und Kostenmanagement

Die Arbeiten wurden termingerecht während der Herbstferien abgeschlossen. Davor erfolgten seitens Fachplaner die Planung und Ausschreibung der Arbeiten. Nach der Inbetriebnahme bestätigte eine Funktionsprüfung die Einhaltung aller Anforderungen. Die Baukosten belaufen sich auf 67’000.- CHF exkl. MwSt. Darin enthalten sind das Honorar des Fachplaners sowie die Leistungen der Gewerke Heizung, Lüftung, Sanitär und Elektro.

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Quo vadis Energiestadt

Die Marke Energiestadt wird im Jahre 1988 von ein paar weitsichtigen Organisationen ins Leben gerufen, mit dem Ziel eine fortschrittliche Umsetzung der Energie- und Klimaziele auf kommunaler Stufe voranzutreiben. Bereits drei Jahre später – im Jahr 1991 – zeichnete der damalige Bundesrat Adolf Ogi Schaffhausen als erste Energiestadt aus. 2004 wird zum ersten Mal das Label Energiestadt Gold an die Städte Riehen und Lausanne vergeben. Und heute leben rund 60% der Schweizer Bevölkerung in einer der rund 480 Energiestädten. Was also vor knapp 40 Jahren begann, ist heute aktueller denn je – und gleichzeitig kontrovers diskutiert wie schon lange nicht mehr. Dieser Artikel soll Aufklärungsarbeit leisten. 

Energiestädte sind Vorreiterinnen und zeichnen sich durch überdurchschnittliche Anstrengungen in der kommunalen Energie- und Klimapolitik aus – eine der ganz wichtigen Aufgaben unserer Zeit. Energiestädte schlagen neue Wege ein, sind kreativ bei der Umsetzung von Massnahmen zu Gunsten des Netto-Null Ziels, sie informieren und sensibilisieren die Bevölkerung über Chancen, Risiken und Möglichkeiten, und setzen Zeichen für eine nachhaltige Zukunft mit einer hohen Lebensqualität auf Stufe Gemeinde, Stadt und Region. 

Basis dazu ist das Netto-Null Ziel bis 2050, das vom Volk dreifach bestätigt wurde:

  • 21. Mai 2017:             58.2% JA-Stimmen zum neuen Energiegesetz
  • 18. Juni 2023:             59.1% JA-Stimmen zum Klima- und Innovationsgesetz (KIG)
  • 09.Juni 2024:              68.7% JA-Stimmen zum Stromgesetz

Der Auftrag an Politik, Wirtschaft und auch an die Gesellschaft als Ganzes ist also klar! Energiestadt ist dabei ein Werkzeugkoffer, der Gemeinden in der Umsetzung unterstützt. 

In den letzten Wochen und Monaten wurde ich immer wieder darauf angesprochen, dass Energiestadt übermässig Geld koste und Gemeinden wie Oensingen sich das nicht leisten könnten. Zu Unrecht, denn Energiestadt beleuchtet in erster Linie Investitionen, die ohnehin getätigt werden müssen, auf Zielkonformität und gibt Impulse für eine zukunftsgerichtete Umsetzung, die meistens im Betrieb mit deutlich tieferen Kosten zu Buche schlägt. Wenn also z.B. die Strassenbeleuchtung ersetzt werden muss, regt Energiestadt die Kommunalpolitik und Verwaltung an, effiziente Leuchten (LED) zu beschaffen. Nun mag dies eine leicht höhere Investition sein im Vergleich zu konventionellen Natriumdampflampen. Diese ist aber aufgrund des viel tieferen Stromverbrauchs innert kürzester Zeit amortisiert.  

Auch auf die Kosten der Energieapéros wurde ich mehrfach angesprochen. Ich stellte fest, dass der Bevölkerung nicht bewusst ist, dass diese vollständig durch Sponsorengelder finanziert werden und für Oensingen haushaltsneutral sind bzw. waren. Diese Finanzierung durch Sponsoren ist im 2025 nicht mehr gewährleistet, weshalb die Energieapéros nicht mehr im bisherigen Format stattfinden können. Die Kommission Energiestadt überlegt sich alternative Formate, um die Bevölkerung in den Themen der Energiestadt zu informieren. Aktuell ist ein Social Media Kanal (Facebook) der Energiestadt Kommission im Aufbau. 

Vieles konnte in den letzten Jahren erreicht werden. Die Rezertifizierung im Herbst 2024 hat die Gemeinde über 10 Prozentpunkte weiter in Richtung Energiestadt Gold gebracht – ein Auftrag, den die Oensinger Bevölkerung uns erteilt hat. Um diesen zu erfüllen, braucht es aber noch einige Anstrengungen bis 2028. Die gute Nachricht: Alles, was es dazu braucht, gibt es bereits. Wir müssen es nur noch tun. Deshalb:

  • Lasst uns weiterhin gemeinsam für das Netto-Null Ziel und mehr Lebensqualität kämpfen. 
  • Lasst uns kreativ sein, Hindernisse umgehen und Wirkung erzeugen.
  • Lasst uns die Lust am Neuen wecken. 
  • Lasst uns die Seelen der Menschen gewinnen – denn Verführung ist immer nachhaltiger als Erkenntnis. 

Um Religionen, Öl und Gas werden unzählige Kriege geführt. Um Sonnenstrahlen und Wind wird das nie passieren. Polarisierung und Machtkämpfe bringen uns nicht weiter. Konkrete Lösungen und Macherqualitäten schon. Politik und Meinungen werden mit Worten gemacht. Energiestadt wird man durch Taten. 

Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung. 

Januar 2025 | Christoph Schaer, Präsident Energiestadt-Kommission Oensingen

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Rezertifizierungsfeier 2024

Die sechs Solothurner Energiestädte Biberist, Grenchen, Lostorf, Oensingen, Olten und Solothurn wurden anlässlich der Re-Zertifizierungsfeier im Alten Spital Solothurn in ihrem Status als vorbildliche Leistungsträger im Bereich Energie bestätigt oder, wie im Falle von Lostorf und Biberist, neu zertifiziert. Die Stadt Solothurn erhält neu das Gold-Label. Die Energiestädte leisten einen wichtigen Beitrag an die Umsetzung der Energiestrategie 2050 des Bundesrats und die Energiestrategie des Kantons Solothurn und fördern damit den Klimaschutz. Aber auch die hiesige Wirtschaft profitiert von den Massnahmen.
Die Energiestadt Solothurn erreicht über 75% der möglichen Punkte und wird neu mit dem Energiestadt Gold Label ausgezeichnet. Damit gehört sie zu den innovativsten Schweizer Energiestädten. Weitere Energiestädte im Kanton Solothurn sind zurzeit die Gemeinden Dornach, Hofstetten-Flüh und Selzach sowie die Region Thal.
Der Kanton profitiert in vielerlei Hinsicht von den Energiestädten, da diese auf kommunaler Ebene durch konkrete energiepolitische Massnahmen aktiv zur Zielerreichung im Energie- und Klimabereich beitragen. Massnahmen wie Energieplanungen, die Förderung von Wärmeverbunden, energetische Gebäude–sanierungen und die Schaffung naturnaher Aussenbereiche, die Modernisierung der Strassenbeleuchtung sowie effizientere Ortsplanungsstrategien oder die Erhöhung der Schulwegsicherheit sind zentrale Elemente, die die Energiestädte umsetzen. Durch ihre Einbindung in schweizerische und europäische Netzwerke nehmen sie eine Vorbildfunktion ein und dienen als Flaggschiffe der Energie- und Klimapolitik. Sie experimentieren mit innovativen Ansätzen und verankern gleichzeitig bewährte Massnahmen, die zur Erreichung energiepolitischer Ziele beitragen.
Der Kanton zählt auf die Energiestädte
Regierungsrätin und Energiedirektorin Brigit Wyss betonte in in ihrer Begrüssung die wichtige Vorreiterrolle der Energiestädte, die einen erheblichen Einfluss auf die Förderung von Energieeffizienz und erneuerbaren Energien haben. Auch der Kanton habe sich ehrgeizige Ziele im Energiebereich gesetzt. Dazu gehört die Umsetzung der kantonalen Energiestrategie mit dem ambitionierten Netto-Null-Ziel bezüglich CO2-Ausstosses bis 2050 sowie eine Halbierung der Emissionen bis 2030. Diese Ziele sollen unter anderem durch eine intensivere Zusammenarbeit mit den Energiestädten sowie mit weiteren Solothurner Gemeinden und Regionen erreicht werden. Ein wichtiger Meilenstein ist dabei das neue Energiegesetz, über das die Solothurner Stimmbevölkerung am 9. Februar 2025 abstimmt.
Christoph Schär, Präsident der Energiestadt-Kommission Oensingen und Direktor von Suissetec, sprach in seinem spannenden Input-Referat über die grossen Herausforderungen im Energie- und Klimaschutzbereich. Herausforderungen seien aber auch immer Chancen, so Schär. «Die gute Nachricht: Alles, was es braucht, um die Herausforderungen zu lösen, gibt es bereits. Wir müssen es nur noch tun. Und die heutige Veranstaltung zeigt, dass vieles bereits gemacht wird. Das macht Mut und gibt Hoffnung. Aber wir müssen dranbleiben und für die zukunftsfähigen Lösungen kämpfen. Immer wieder aufs Neue. Jeden Tag. Jeden Moment. In jeder Situation», so die Botschaft von Schär.
Klimapolitik und Energiepolitik braucht längerfristige Ziele und Planung – Laudatio
Monika Tschannen, Botschafterin des Trägervereins Energiestadt, gratulierte den Solothurner Energiestädten zu ihrer Leistung. Klima- und Energiepolitik brauche längerfristige Ziele, vorausschauendes Denken und stetiges Handeln – genau das, was die Energiestädte seit über 20 Jahren vorleben. Um die Ziele zu erreichen, brauche es aber auch den Bund, den Kanton, die Unternehmen und die Bevölkerung – und eine gut funktionierende Zusammenarbeit über die Landesgrenzen hinaus.